Riesling-Weinernte in Wehlen, Mosel

Fischtafel

Die moselländische Küche

Zu den meisten schönen Dingen, die die Mosel zu bieten hat, findet man Zugang über die beiden wichtigsten Stichwörter, die sich mit der Mosel verbinden lassen: den Wein und die Römer. Inzwischen gehört auch die moselländische Küche dazu.

Denn neben dem Angebot, das man überall findet und das man deshalb „internationale Küche“ nennt, hat heute nahezu jede Küche den Mut, der in- und ausl ändischen Kundschaft das Beste aus der Region anzubieten.

Für den Besucher erschließt sich diese regionale Küche am ehesten auf den zahllosen Straßenfesten der Mosel. In manchen Orten wie etwa Erden oder Lösnich sind große Teile der „Straßenfest-Speisen“ moderne Vertreter einst typischer Regionalspeisen. Sie haben sich vielfach aus sogenannten „Arme-Leute“-Mahlzeiten fortentwickelt und sind längst modisch-lecker-leichte Spezialitäten geworden.

Zu den Besonderheiten der  regionaltypischen Küche gehört es, dass sich die Weinbergschnecke, deren Ursprung der Besucher immer wieder in Weinanbaugebieten vermutet,  an der Mosel schon immer schwer getan hat. Sollte es den Winzer geben, der sie liebt, dann liebt er sie nicht aus Gründen der Bodenständigkeit, sondern weil er sie über die moderne internationale K üche kennengelernt hat.

Ganz anders sieht es beim Fisch aus. Der Moselaal ist ein typisches Moselangebot. Es gab ihn früher - und es gibt ihn längst wieder. Die Zeit, als die Wasserqualität das Fischen wenig angeraten sein ließ, sind längst vorbei. Und so erinnert sich manches gute Restaurant und manche gute Hausfrau wieder der alten Rezepte, die einst zu den Selbstverständlichkeiten der Region geh örten, weil der Fisch nun mal in Massen vorkam.

Und bevor wir uns in zahllosen Suppen und Fleischspeisen verlieren, hier ein Hinweis für besonders Mutige, die das Exotische lieben: es gibt auch Rezepte, die alten römischen Speisen nachempfunden wurden - Birnenauflauf oder Linsen mit Muscheln oder Aprikosen-Fricassée schmecken wirklich ganz anders als es unser Gaumen gew öhnt ist.

Übrigens, jeder Mosel-Besucher sollte bereit sein, den Wein als typischen Inspirator der moselländischen Küche zu akzeptieren.
Denn hier kocht kein Küchenchef, der diesen Namen verdient, ohne Hintergedanken an den Wein, der zur jeweiligen Speise paßt oder ganz einfach schmeckt. Und schließlich gibt es an der Mosel ein ganz spezielles Angebot an Süßspeisen, die mit Wein statt wie gewohnt mit Milch angemacht werden.

Vieles, dessen seien Sie versichert, gehört zu den Dingen, die man sich keinesfalls entgehen lassen sollte. Fragen Sie nach!

Und hier ein Rezept zum Nachkochen:

Gebratene Lammkeule an Rosmarinsauce

Für 6 Personen
Zubereitung:

Lammkeule salzen, pfeffern und mit Knoblauch spicken.

In etwas Fett von allen Seiten kurz anbraten. Im Backofen bei ca. 120 C weiterbraten. Gemüse dazugeben, regelmäßig begießen und wenden. Garzeit, damit die Keule leicht rosa wird, ca. 80 Minuten. Danach Keule aus dem Ofen nehmen und warm stellen. Bratfond ablöschen, mit Wein und Fleischbrühe auffüllen. Rosmarin und Lorbeerblätter dazugeben. Ca. 15 Minuten auskochen und reduzieren, leicht mit Mehl binden und passieren. Lammkeule auf ein Brett geben und am Tisch tranchieren. Mit Sauce, Blattspinat und Kartoffelgratin anrichten.

Weinempfehlung: Riesling Spätlese oder
Auslese, entweder trocken oder halbtrocken