Karte Mosel, Saar und Ruwer

Strausswirtschaft

Strausswirtschaften an Mosel, Saar und Ruwer

Gewachsenenes Kulturgut

Kranz der StraußwirtschaftenEs gibt sie nicht nur an Mosel, Saar und Ruwer; dennoch gehören sie zur Region wie der Wein und die Reben: die Straußwirtschaften. Als Abkömmlinge der ortsansässigen Weingüter führen sie neben der klassischen Gastronomie ein eigenes, durchaus selbständiges Leben, auch, wenn der Gesetzgeber sie in enge Schranken weist.

Die Schranken betreffen die jährliche Öffnungszeit von maximal 4 Monaten, sie betreffen auch Küche und Ausschank: Einfach zubereitete Mahlzeiten und Erfrischungen sowie die selbst erzeugten Weine spielen deshalb die Hauptrolle beim Speisen- und Getränkeangebot. Rund 46 dieser Straußwirtschaften haben sich zwischen Saar und Untermosel organisiert und zu einem Verbund zusammengeschlossen, der die Besucher animiert, die einzelnen Mitgliedsbetriebe systematisch anzufahren und dabei am Ende Punkte bzw. Stempelabdrucke zu sammeln, die sich auszahlen. Das Kränzchen am Eingang ist das Symbol dieser 46 Straußwirtschaften.

Strausswirtschaft

Jeder dieser Betriebe bietet ein individuelles Ambiente. Bei dem einen ist es der selbst gebaute Kamin, bei anderen eine gemütliche, rustikale Hütte, beim Dritten das urig-alte Fachwerkhaus, ein romantischer Gewölbekeller oder ein Reben bewachsener Innenhof.

Meist kümmern sich die Winzersfrauen ums Wohl ihrer Gäste - und erstaunlich viele von ihnen haben in die Moselregion hineingeheiratet. Ob sie Karin oder Jutta heißen, oft vertreten sie einen uralten weinbaulichen Familienbetrieb, der Autofahrer, Passanten, Radfahrer und Wanderer zu einem gemütlichen Umtrunk lädt. Viele von ihnen sind erst in den letzten Jahren in die Fußstapfen von Karl dem Großen gestiegen, der vor 1200 Jahren mit einer Erlaubnis des Weinausschankes den Startschuss für diese Art von Angebot (und für die Winzer von Zusatzbrot) gegeben hatte.

Sie alle freuen sich jedes Jahr wieder auf die 4 Monate, in denen Einheimische und Besucher bei ihnen einkehren. Die wiederum schätzen die Gemütlichkeit eines Rebenbehangs am Moselufer, einer Terrasse oder eines kühlen Kellers, in dem sie sich Weine und kleine Speisen aus der Küche einer Winzerin munden lassen.

Und wer ein paar Tage lang die Straußwirtschaften systematisch erkunden will, der kann sich in jedem der Mitgliedsbetriebe die notwendigen Unterlagen für einen attraktiven Straußwirtschaftspass beschaffen, mit dem am Ende einer Ferienreise die Treue zum Winzer gebührend belohnt wird. Das heißt aber beileibe nicht, dass Wein, Essen und Genuss in den übrigen, den nicht organisierten Straußwirtschaften, von denen es hunderte entlang der Mosel gibt, schlechter wären. Denn die Liebe zum Gast ist wohl allen Wirtinnen mit in die Wiege gelegt, auch, wenn sie es längst nicht alle bei der Geburt gewusst haben...

Adressen Strausswirtschaften