Klüsserath Mosel: ein altes Winzerdorf

„Mit Wild und Fisch und Reben - wo wären sie reicher zu finden!“ - Der Auszug aus der „Mosella“ des berühmten Dichters Ausonius gilt als Ode an seine neue Moselheimat - und als Bestätigung sogar für den vor-römischen Weinbau.

In Klüsserath waren es die sonnenverwöhnten Südhänge, die damals bereits als Rebfläche dienten. Eine alte Siedlung am Berghang und eine römische Villa in der Nähe der heutigen Pfarrkirche gelten als Außenposten, zwischen denen das lange Dorf Klüsserath im Laufe der Jahrhunderte zusammenwuchs.

Mit Qualität und 350 ha Rebfläche hat die berühmte Klüsserather Bruderschaft Weltgeltung erlangt. Die Lage geht wohl auf ein Geschenk (neun Weinberge für insgesamt drei Fuder Wein) zurück, das 1681 vom damaligen Pastor seiner von ihm selbst gegründeten Rosenkranz-Bruderschaft gemacht wurde und dessen Erträge die Seelsorge der Gemeinde sichern sollten. Während die Bruderschaft im Laufe der Jahrhunderte verschwand, sind aus den neun Weinbergen inzwischen eine Menge mehr geworden...

Für den Besucher Klüsserats, der mehr als nur Wein kosten will, dem wird weiteres Wissen über den Wein im Rahmen eines ausführlichen Weinlehrpfades geboten. Klüsserath bietet auch geschichtlich Aufschlussreiches: eine ehemalige Wasserburg aus dem 14. Jhdt., von der insbesondere der Gewölbekeller und ein vier-geschossiger Wohnturm sehr gut erhalten sind; eine Pfarrkirche mit Sehenswürdigkeiten; eine Gerichtslinde und nicht zuletzt jenes Rudemsmännchen, dessen Geschichte man sich wohl besser von einem Klüsserather erzählen lassen sollte.