Die Ruwer hat im Laufe der letzten Jahrzehnte einen Bekanntheitsgrad erreicht, den man dem romantischen Flusstal gar nicht zutraut. Ursache ist allerdings nicht nur die Tatsache, dass man im Namen des Weinanbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer über die ganze Welt verbreitet wurde. Grund ist natürlich auch all das, was das Ruwertal selbst zu bieten hat.
Die Diskussion der Mosel, Saar und der Ruwer-Winzer, ob der Wein aus der Anbauregion in Zukunft nur noch den Flussnamen Mosel in sich tragen soll, ist noch lange nicht beendet. Allerdings hat der Ruwer-Weinbau längst selbst Zeichen gesetzt, um für seine Anhänger in aller Welt leichter identifizierbar zu sein: Immer mehr Ruwerwinzer tragen das Symbol „Winzer im Weinkontor - Zeugnis des Ruwerweinbaues“ auf der Kapsel, der Halsschleife oder dem Etikett.
Rund 10 km Ruwertal, rund 300 ha. Weinanbaufläche, rund 3 Millionen Flaschen Ruwerwein - kleine Größen im weltweiten Vergleich. Dennoch ist man aus gutem Grund stolz auf sein Ruwertal und dessen Weine. Da ist zum einen eine ganze Serie reizvoller Weinorte, die den Besucher bei der Fahrt entlang dem Fluss begleiten. Wer sich das Tal erschließen will, beginnt seine Tour im Trierer Ortsteil Ruwer und folgt dem Flüsschen in der Regel am rechten Ufer (in Fließrichtung das linke Ufer!). Dabei muss oder kann er mehrmals die Seiten wechseln - die Nähe zum Ufer wird in dem engen Tal ohnehin immer wieder verlassen.
Es ist eine kurvenreiche Fahrt durch reizvolle Örtchen; beispielsweise Waldrach, der größte Ort des Ruwertals, Mertesdorf der älteste und Kasel der bekannteste Weinort. Sie sind eingerahmt von den Weinorten Trier Eitelsbach, Sommerau, Trier-Ruwer und Riveris. Seit Ausonius in der Mosella 371 das Tal romantisch nannte, hat sich nichts an dieser Bewertung geändert. Umgeben von steilen Weinbergen und abwechslungsreichen Mischwäldern, die bis an den Rand des Flusses reichen, präsentiert sich dieses heimelige Fleckchen Erde.
Die Lebensart stellt sich einen Hauch romanisch dar. Flora und Fauna und die großen, mit Buchen, Eichen, Lärchen, Fichten, auch Esskastanien und Walnussbäumen bestandenen Mischwälder geben ein Übriges dazu. Hier kann man Urlaub beim Wein machen und durchaus auch wandernd eine mehr als 2000-jährige Geschichte erleben.
Die gastfreundlichen Bewohner des Tales erwarten, dass man es sich gut gehen lässt, fast wie einst die Römer! Wer sich angesichts der wunderschönen Waldlandschaft zum Wandern entschlossen hat, der kommt nicht umhin, nicht nur das Ruwertal selbst, sondern zweifellos auch dessen reizvolle Nebentäler bis hin auf die Höhen des Osburger Hochwaldes zu durchkämmen. Hier erreicht man die Hohe Wurzel mit 645 m Höhenmetern und den Rösterkopf, die Ruwerquelle, mit 708 Metern über NN.
Die Wanderung entlang der Ruwer ist ein klimatisch besonders interessanter Ausflug. Die unterschiedlichen Höhenlagen fördern die harmonischen Farbklänge der vielseitigen Flora und Fauna - vom fast mediterranen Klima des unteren Ruwertales bis hin zu dem urgesunden Reizklima der Höhenlagen. Dazwischen stehen hunderte von Kilometern gut ausgebauter Wanderwege und befestigter Wirtschaftswege zur Verfügung, immer wieder ausgestattet mit Schutzhütten und Ruhebänken. Übrigens: geradezu einmalig sind die Fernsichten über tief eingeschnittene Flusstäler, über die großräumige Weite des Moseltales, über die Vordereifel und die Höhen des Hunsrück.
Die Bedürfnisse von Zunge, Magen und Gaumen führen uns zurück zu bodenständigen Dingen: Der Ruwer-Rieslingwein wird Ihnen gerne angeboten in Verbindung mit den Spezialitäten der Landschaft, in den traditionsreichen Hotels, Gaststätten und Straußwirtschaften. Sie bieten kräftige Hausmannskost, Erlesenes und Spezialitäten der Region. Aber suchen Sie nicht nach süßen Weinen
Selbst in hochkarätigen Auslesen überlagert die konzentrierte Fruchtsäure die unvergärbare edle Süße; sie harmonisiert zu einer bouquetreichen Spezialität mit großem Körper und edler Finesse, die in ihrer Einmaligkeit große Wertschätzung erfährt.