Der Ort Fell hat seit jeher eine ganz besondere Beziehung zum Schiefer. Im Westen steht seit altersher der Wein auf den steilen Schieferhängen.
Im Osten wurde seit dem Mittelalter in vielen Bergwerken tief unter der Erde Schiefer abgebaut, der dann übertage zu Dachschieferplatten, den begehrten „blauen Leien“, weiterverarbeitet wurde. Im Mittelalter war Fell Sitz des „Hochgerichtes“ und Schauplatz zahlreicher Hexenprozesse. Ein eindrucksvolles Burgtor und imposante Mauerreste bezeugen noch heute den alten Ortskern um die sog. „Burg“, ein ehemals wehrhaft ausgebautes Wirtschaftsgut der Maximiner.
Auch ein kleines - frei zugängliches! - Dokumentationszentrum und eine Lorenausstellung bieten Einblicke in beide Seiten der Feller Geschichte. In einer mit Schiefer verkleideten ehemaligen "Spalterhütte" sind typische Geräte aus dem Bergbau und dem Weinbau ausgestellt: Grubenlampen, Pickel, Weinbergsmesser, Zapfhähne und anderes. Vor dem Museum stehen - ebenfalls frei zugänglich - zwanzig verschiedene Förderwagen.
Fell bietet viele Möglichkeiten zum Wandern und Einkehren. Wanderwege führen nicht nur durch Weinberge und eine idyllische Landschaft. Der Lehrpfad Schieferbergbau („Grubenwanderweg“) führt an Hand von 20 Infotafeln vorbei an zwölf historischen Bergwerken durch die Geschichte und Technik des Schieferbergbaus. Ein Höhepunkte, an dem sich das Einkehren ganz besonders lohnt, sind die Feller Pfingstweintage, an denen sich die Weingüter in Straußwirtschaften verwandeln und heimische Speisen und Getränke anbieten.
An Pfingsten („Feller Pfingstweintage“) laden die Winzer alljährlich zur Weinprobe ein und bieten dazu moseltypische Speisen an. Im Herbst ist das „Feller Markt- und Weinfest“ (3. Wochenende im Sept.) Mittelpunkt der Region, eines der ältesten Wein- und Marktfeste. Die traditionelle Viehprämierung am Montag erinnert noch an den mittelalterlichen Viehmarkt.
Am zweiten Adventssonntag treffen sich die Bergbaufreunde in Fell, um an der „Bergparade“ teilzunehmen. Die hl. Barbara, die Schutzpatronin der Bergleute, wird in einem prächtigen Umzug der Feller Bergmannskapelle durch den Ort zur Barbaragrotte getragen. In der Pfarrkirche St. Martin kann man übrigens das ganze Jahr über eine eindrucksvolle Barbara-Statue bewundern.