Sonnenuntergang Mosel

 

Übersicht Moseltal

Als la Moselle entspringt in Frankreichs südlichen Vogesen, was nach unzähligen Windungen als Mosel in Koblenz im Rhein aufgeht. Fast 250 Kilometer legt unser größter Fluss im deutschen Teil zurück, um eine Strecke von rund 140 Kilometern Luftlinie zu überwinden.

Die Mosel ist der größte linke Nebenfluss des Rheins. Von ihren 545 Kilometern Gesamtlänge entfallen 242 Kilometer auf Deutschland, genauer auf Rheinland-Pfalz und das Saarland.

Deutschland erreicht der Fluss hinter Apach, von wo aus er bis Remich die luxemburgisch-saarländische Grenze bildet. Von dort bis Wasserbillig trennt er Luxemburg und Rheinland-Pfalz. Unterhalb Triers bis zur Mündung in den Rhein bei Koblenz durchbricht die Mosel, in tiefem Bett und recht verschlungen, das Rheinische Schiefergebirge und schneidet dabei Eifel und Hunsrück.

Dieser Flussabschnitt ist der landschaftlich reizvollste und zugleich ein Zentrum hoher Winzerkunst. Vor ungefähr 250.000 Jahren fräste sich die Mosel in mehr oder minder engen Bögen durch das Schiefergebirge. An den Außenkurven nagte das Wasser das Gestein weg und schuf so die steilen Prallhänge. In den Innenseiten der Kurven lagerten sich Geröll und Sand ab und bildeten die weicheren Gleithänge.

Ein Blick über das Moseltal zeigt, dass an den Nordseiten kein Wein wächst. Nur die südlich ausgerichteten Prall- und Gleithänge bieten ideale Voraussetzungen für das Gedeihen eines edlen Tropfens. Die Böden der manchmal nur wenige Quadratmeter großen Weinbauflächen an der Mosel bestehen größtenteils aus Devonschiefer (schwarzgrau bis blau) und weichem Tonschiefer (gelbbräunlich), zum Teil auch aus verwittertem Vulkangestein und Buntsandstein (rötlich).

Die Bodenstruktur bestimmt den Charakter des Weines, das Aroma, die Gewürznote und die Dichte. An der Obermosel gedeihen auf dem Muschelkalk vorzugsweise die Elblingreben, aber auch dieBurgundersorten Auxerois und Ruländer. An der Mittelmosel wächst in den Steillagen vor allem die Rieslingtraube, aber auch Weißburgunder, Grauburgunder und Kerner.

In den Gleithanglagen findet man dann noch Spätburgunder und Trollinger, die hier früher stärker vertreten waren. An der Terrassenmosel, wie die untere Mosel auch genannt wird, liegen die Terrois großer Rieslinge. Der letzte Trierer Kurfürst Clemens Wenzeslaus gilt als großer Förderer der Rieslingrebe. 1787 wollte er entlang der Mosel zur Qualitätsverbesserung des heimischen Weinbaus alte Sorten durch die neue Rebe ersetzen lassen. Das Vorhaben scheiterte wegen der Besetzung durch die Franzosen.

Erst nach 1830 wurde der Riesling zur dominierenden Rebsorte und erreichte in den 1920er Jahren den höchsten Anteil mit rund 90 Prozent der gesamten Rebfläche.