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![]() Geburtshaus von Nikolaus Cusanus in Kues |
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Theologe
und Philosoph Nikolaus Cusanus aus Kues |
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Nikolaus von Kues, von den Humanisten Cusanus genannt, wurde 1401 in Kues an der Mosel als Sohn des Kaufmanns und Schiffseigners Johann Cryfftz geboren. Er studierte zunächst in Heidelberg die „artes“, ging 1417 nach Padua, wo er sechs Jahre vor allem die Dekrete, das kirchliche Recht, studierte und 1423 zum Doktor des Kirchenrechts prompviert wurde. Ab 1425 sehen wir ihn als Student der Theologie und der Philosophie in Köln; vermutlich lehrte er hier auch Kirchenrecht. Um diese Zeit trat er in die Dienste des Trierer Erzbischofs ein und erhielt die ersten kirchlichen Ämter. In Köln stieß er bei der Suche nach alten Rechtsquellen, auf die er sich als Rechtsgutacher stützte, auf viele Handschriften, die bis dahin als verschollen galten, und wurde so seinen humanistischen Zeitgenossen bekannt. Sein Aufstieg in das Zentrum der kirchenpolitischen Macht seiner Zeit gelang ihm, als er beim Konzil von Basel als Rechtsvertreter eines vom Papst bei der Bischofsernennung übergangenen Kandidaten auftrat. Er argumentierte so umfassend und so überzeugend, dass das Konzil ihn als Mitglied inkorporierte und ihn mit wichtigen Aufgaben betraute. Er legte dem Konzil mit seiner Schrift „De concordantia catholica“ eine bedeutende Arbeit über die Ordnung in Kirche und Reich vor, „das letzte große Werk in der Geschichte der politischen Theorie vor dem `Principe`des Machiavelli“ (Erich Meuthen). Er trat aber trotz seiner konziliaristischen Grundauffassung später auf die Seite von Papst Eugen IV., segelte mit einer Delegation des Papstes nach Konstantinopel, um die Vertreter der grieschichen Kirche zum Unionskonzil nach Ferrara (1438) zu geleiten, und kämpfte nach der Absetzung des Papstes durch das Konzil 10 Jahre lang um die Wiederanerkennung Eugens IV. durch die deutschen Fürsten. Als das gelungen war, wurde er 1448 durch die Ernennung zum Kardinal belohnt. 1451/52 reiste er im Auftrag des Papstes Nikolaus V. durch Deutschland, um die Kirche von innen zu reformieren. 1452 trat er das ihm vom Papst verliehene Bischofsamt in Brixen an, das ihm wegen der Gegnerschaft des Herzogs Sigismund von Tirol schmerzliche Rückschläge brachte. Papst Pius II. berief ihn 1459 zum Legaten und Generalvikar des Kirchenstaates. Sein Dienst war geleitet von dem Bestreben, auch in der Kurie eine Generalreform der Kirche einzuführen. Wir kennen aus seinen letzten Lebensjahren resignierende Äußerungen, weil er mit seinem Reformeifer überall auf Widerstand stieß. Am 11. August 1464 starb er auf einer „Visitationsreise“ in Todi in Umbrien. Er hatte wenige Tage zuvor das von ihm gegründete und zwischen 1450 und 1458 erbaute Hospital in Kues als Universalerben eingesetzt. Das hatte u. a. die Folge, dass seine wertvolle Sammlung von Handschriften ungeteilt nach Kues kam. Nach Kues kam auch sein Herz und wurde in der Kapelle des St.-Nikolaus-Hospitals begraben; sein Leib ist in seiner Titularkirche San Pietro in vinculi in Rom bestattet. Dr. Helmut Gestrich Öffnungszeiten: |
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