Kröv

Mittelmosel, so richtig zum Aufatmen

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Kroev, Mittelmosel, Weinberge

Und dann ist da natürlich die Sache mit dem Kröver Nacktarsch, dessen Namens-Verwendung die Eltern ihren Kindern vergeblich verbieten.

Um die Entstehung des Namens „Kröver Nacktarsch“ ranken sich verschiedene Legenden. Eine sieht Götz von Berlichingen, der ja für derbe Aussprüche bekannt ist, als Urheber des Namens. Eine andere vermutet in der Tatsache, daß der kahle, mit Reben besetzte Berg bei Kröv eine gewisse Ähnlichkeit mit dem menschlichen Hinterteil aufweist, den Ausschlag für die Lagebezeichnung.

Die am weitesten verbreitete Version besagt, daß Kröver Kinder sich in einen Keller geschlichen und mit Wein betrunken hätten wobei sie jedoch der Kellermeister erwischt und ihnen als Strafe den nackten Hintern versohlt habe. Eine Darstellung dieser Szene findet man auch auf vielen Flaschenetiketten aus Kröv. Wahrscheinlich handelt es sich bei dem Namen „Nacktarsch“ jedoch lediglich um eine Ableitung der lateinischen Bezeichnung Nectarius bzw. des keltischen Wortes Nacktas, was beides nichts anderes als felsige Höhe bedeutet.

Er ist neben vielen anderen Lagen, zu denen auch die ebenfalls exotische Weinbezeichnung des „Reiler vom heißen Stein“ gehört, beliebtes Aushängeschild der Region - aber immer nur das Tor zur Erschließung zahlreicher weiterer geistlicher Genüsse. Kellerbesichtigungen, Weinproben, Weinlehrpfade helfen hier, den Weg zu ebnen.

Unterhaltung und Gelegenheit zu solchen Genüssen bieten natürlich auch die fast ganzjährig stattfindenden Heimatabende, Dorfkirmessen, Wein- und Straßenfeste. Kultur wird über alte Fachwerkhäuser, Weingutshöfe, Kirchen, Denkmäler und Ausgrabungsstätten mit römischer Historie nahe gebracht. Rund- oder Segelflüge erschließen, ebenso wie die zahlreichen Radwege, die Region auf ganz andere Art und Weise, sind aber immer Anlässe, die Welt im Urlaub mit anderen Augen zu sehen als im üblichen Jahrestrott.

Zurück zum Kondelwald. Das über 400 m hohe Wald-Plateau mit der Gemeinde Hontheim und ihren Ortsteilen Wispelt, Krinkhof und Bonsbeuren muss man gesehen haben. Kein Städter, auch kein Moselaner kann sich dem Charme dieser Waldlandschaft entziehen. Hier liegt in einem Moselseitental das Staatsbad Bad Bertrich mit Deutschlands einziger warmer Glaubersalzquelle, aber auch das berühmte Karmelitenkloster Springiersbach. Kulturelle Veranstaltungen, aber auch die Besichtigung der wunderschönen Altäre, des ehemaligen Kapitelsaals, der Arkaden des Kreuzgartens sind einen Ausflug wert.